Die wichtigste Schule ist das Leben selbst
Menschen lernen nicht besser in (Schul-)Fächern, sonst würden sie auch in Fächern leben und denken. Und falls es hier und dort doch den Anschein hat, dass sie in Fächern leben und denken, dann könnte dies ein Ergebnis schulischer Sozialisation sein.
Schulen arbeiten meist wenig effektiv. Würden wir heute die Schule erfinden, sähe sie mit Sicherheit anders aus als wir sie kennen.
Ein entscheidender Faktor für erfolgreiches Lernen ist der Kontext, in den das Lernen eingebettet ist. Er bedingt und eröffnet vielfältige Möglichkeiten für
- die Person selbst
- die Person in der Gemeinschaft
- die Gemeinschaft selbst
- verschiedenste weitere, kontextbezogene Variablen.
Das ist der zentrale Ansatz des situierten Lernens, in dem entsprechend auch die Lernentwicklung individuell und systemisch zu betrachten ist.
Wir wissen, dass je nach angestrebter Kompetenzentwicklung die Mehoden des Unterrichts und das Lernarrangement variieren müssen. Viel zu selten wird in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, welche individuellen und sozialen Kompetenzen gefördert oder vernachlässigt werden, ohne dass wir sie im Blick haben.
Erkenntnisse der Neurobiologie bestätigen die Notwendigkeit des Perspektiv-wechsels: Der Mensch lernt in Beziehungen und aus Erfahrung. Lernen ist mit Emotionen verbunden. Das Interesse ist handlungsleitend und orientiert sich am Erfolg. Wissen hat seinen Ursprung in reflektierter Erfahrung und wird individuell generiert.