Herausforderungen und Verantwortung
Es ist wichtig, dass Schule auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert. Noch wichtiger ist es, dass Schule notwendige gesellschaftliche Entwicklungen wahrnimmt, diese beschreibt und mitgestaltet.
"Verantwortung ist meine Antwort auf die Bedürfnisse anderer menschlicher Wesen." (Erich Fromm) Die Verantwortung jedes Einzelnen wächst mit seiner Freiheit. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass eine Gesellschaft an den Folgen selbstbezogenen Handelns zugrunde geht.
Wer Freiheit fordert, ohne Verantwortung zu übernehmen, ist zumindest in Teilen ungebildet. Einen gebildeten Menschen charakterisieren
- sein Handeln
- seine Werte
- sein Wissen.
Dies zu entwickeln gehört zum schulischen Bildungsauftrag. Und immer, wenn ein Bildungsdefizit erkannt wird, wird reflexartig ein neues Unterrichtsfach gefordert: Ethik, Umwelterziehung, Gesundheitserziehung, Glück...
Die Herausforderung ist, Lernkontexte zu schaffen, die dem Bildungsauftrag von Schule gerecht werden, statt den Fächerkanon zu erweitern.
Nicht nur Personen, auch Gemeinschaften müssen gebildet werden. Sie haben gemeinsame Werte, teilen gemeinschaftliches Wissen und können verantwortungsvoll handeln, wenn sie es gelernt haben. Ich-Stärke und Gemeinsinn sind dabei keine Gegensätze, sondern Herausforderungen und Anlass für gemeinschaftliches Wachsen.